Test zur Messung der Lesegeschwindigkeit

Anleitung: Klicke auf «Test starten», lies den unten stehenden Text in deinem eigenen Tempo und drücke anschliessend unten auf «Fertig gelesen», um deine ungefähre Lesegeschwindigkeit zu ermitteln.

In einer Zeit, in der Informationen in überwältigendem Ausmass auf uns einströmen, stellt sich die Frage, wie Leser:innen ihre Lesegeschwindigkeit bewusst wahrnehmen, reflektieren und gegebenenfalls steigern können. Dabei geht es nicht nur um ein schnelles Erfassen einzelner Wörter, sondern um ein tiefes Verständnis komplexer Inhalte. Schliesslich sollte das Lesen anspruchsvoller Texte nicht zum blossen Durchrauschen verkommen, sondern zu einer intellektuellen Auseinandersetzung mit den vermittelten Ideen führen.

Lesegeschwindigkeit ist ein vielschichtiges Phänomen. Während manche Personen mühelos umfassende Artikel oder Bücher in kurzer Zeit bewältigen, tun sich andere mit selbst kürzeren Texten schwer. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ein hohes Lesetempo nicht automatisch ein tieferes Verständnis garantiert. Wer lediglich schnell von Wort zu Wort springt, riskiert, subtile Zusammenhänge zu übersehen oder anspruchsvolle Argumentationslinien zu verkennen. Gerade bei philosophischen Abhandlungen, wissenschaftlichen Publikationen oder literarischen Essays kommt es darauf an, zwischen den Zeilen zu lesen, um verborgene Bedeutungsnuancen zu entdecken.

Der Prozess, die eigene Lesegeschwindigkeit zu bestimmen, ist relativ einfach. Man wählt einen Text definierter Länge, misst die Zeit, die zum vollständigen Lesen benötigt wird, und berechnet anschliessend die Anzahl gelesener Wörter pro Minute. Diese reine Zahl sagt allerdings wenig über die Qualität des Lesens aus. Wer den Text zwar in Rekordzeit verschlungen hat, aber kaum in der Lage ist, das Gelesene zusammenzufassen, hat letztlich weniger gewonnen als eine Person, die langsamer, aber gründlicher vorgeht.

Interessant ist, dass verschiedene Faktoren Einfluss auf das individuelle Lesetempo haben. Vertrautheit mit dem Thema, Übung im Umgang mit komplexen Satzstrukturen, ein umfangreicher Wortschatz und sogar die Tagesform spielen eine Rolle. Auch das persönliche Interesse an einem Text kann entscheidend sein. Wer begeistert ist von einem Thema, wird oft automatisch konzentrierter und flüssiger lesen, da die Motivation höher ist, jedes Detail zu erfassen.

Es stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, bewusst an der eigenen Lesegeschwindigkeit zu arbeiten. Tatsächlich kann es in bestimmten beruflichen Kontexten hilfreich sein, Texte effizienter zu erfassen. Wissenschaftler:innen, Journalist:innen oder Manager:innen müssen häufig grosse Informationsmengen sichten und in kurzer Zeit wesentliche Inhalte herausfiltern. Eine gesteigerte Lesegeschwindigkeit kann hier von Vorteil sein, solange sie nicht zu Lasten der inhaltlichen Genauigkeit geht.

Lesen dient jedoch nicht nur der Informationsaufnahme, sondern auch der geistigen Bereicherung. Wer die Fähigkeit entwickelt, ein hohes Lesetempo mit tiefgehendem Verständnis zu kombinieren, verfügt über einen wertvollen intellektuellen Vorteil. Doch sollte man sich nicht von Zahlen blenden lassen: Vieles spricht dafür, dem eigenen Leserythmus zu folgen. Manchmal ist es sinnvoll, sich Zeit zu nehmen, um einen herausfordernden Text gründlich zu durchdringen. In anderen Situationen ist schnelles Erfassen unverzichtbar.

Letztlich kommt es darauf an, ein Gleichgewicht zwischen Tempo und Tiefe zu finden. Die Fähigkeit, flexibel zwischen schnellem Überfliegen und konzentriertem, langsamerem Lesen zu wechseln, ist ein wichtiger Bestandteil moderner Lesekompetenz. Lesegeschwindigkeit ist dabei nur ein Parameter von vielen – entscheidend ist, wie gut es gelingt, Gelesenes nachhaltig in den eigenen Wissensschatz zu integrieren und daraus neue Einsichten zu gewinnen.

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